Landrat Rainer Rempe sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben sich auf den Systemwechsel bei der Kita-Finanzierung verständigt. Krankheitsbedingt fehlt Samtgemeindebürgermeisterin Kathrin Bockey (Elbmarsch). Foto: LK Harburg
Systemwechsel bei der Kita-Finanzierung angestrebt
Ab 2026 soll im Landkreis Harburg das sogenannte Schulträgermodell gelten / Nun ist die Politik gefragt
Landkreis. 04.12.2024. Der Landkreis Harburg und die Kommunen wollen einen Systemwechsel bei der Kita-Finanzierung vornehmen: Künftig soll das sogenannte Schulträgermodell gelten, um die Finanzierung der Kindertagesstätten sicherzustellen. Darauf haben sich die Kreisverwaltung und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nach intensiven Gesprächen verständigt. Die letzten Details haben die Hauptverwaltungsbeamten bei ihrer Sitzung am Dienstag besprochen, der Vertragsentwurf steht. Nun ist die Politik am Zug: Möglichst zeitnah sollen der Kreistag und auch die Räte über die neue Vereinbarung entscheiden. Der Kreistag beschäftigt sich am 17. Dezember mit dem Thema.
- Werbung -
„Ich bin froh, dass wir mit dem neuen Modell gemeinsam eine tragfähige und interessengerechte Lösung gefunden haben“, sagt Landrat Rainer Rempe. Wenn die Politik zustimmt, soll der Paradigmenwechsel zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. „Ich freue mich, dass wir für dieses herausfordernde Thema einen guten gemeinsamen Weg gefunden haben“, betonte auch Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus (Hanstedt) im Namen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister.
Eigentlich hat sich das Land Niedersachsen gesetzlich verpflichtet, 58 Prozent der pädagogischen Personalkosten im Kita-Bereich zu übernehmen, für den Krippenbereich beträgt der Landesanteil per Gesetz sogar 59 Prozent. „Was vom Land aufgrund der pauschalierten Berechnungsmethode wirklich bei uns ankommt, bleibt aber deutlich dahinter zurück“, sagt Landrat Rempe.
- Werbung -
Denn tatsächlich beträgt die durchschnittliche Erstattungsquote des Landes lediglich knapp 42 Prozent. Diese gedeckelte Pauschale der Personalkosten berücksichtigt weder die – gesetzlich vorgeschriebenen – Vertretungskräfte noch die realen Personalkosten aufgrund der Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für das Jahr 2022 bedeutet das, dass die Kita-Personalkosten im Landkreis Harburg bei 100 Millionen Euro liegen und lediglich 42 Millionen Euro vom Land übernommen werden.
Bei dem neuen sogenannten Schulträgermodell geht der Landkreis zugunsten der Kommunen davon aus, dass der Landeszuschuss 58 Prozent betragen müsste. Die Differenz zwischen dem gezahlten Zuschuss und den tatsächlichen pädagogischen Personalkosten – also 16 Prozent der Kosten –teilen sich Landkreis und Kommunen, die dafür auch die Elternbeiträge erhalten. Die Kosten für die Vertretungskräfte sind einbezogen.
- Werbung -
Für das Jahr 2022 würde das bedeuten, dass der Landkreis insgesamt 50 Millionen Euro an die Kommunen zahlt. Es handelt sich aber um ein dynamisches System: Die Kosten werden jährlich neu ermittelt und bei Veränderungen des Landeszuschusses wird auch der Zuschussbetrag des Landkreises entsprechend nach oben oder unten angepasst.
Losgelöst von diesem Modell und der Finanzierung der Kindertagesstätten wird die Kreisumlage im Zusammenhang mit dem Haushalt 2026/2027 im kommenden Jahr beraten, wenn es auch um die wirtschaftliche Gesamtsituation des Landkreises geht. „Unser Ziel ist ein fairer Interessenausgleich zwischen Landkreis und Kommunen“, betont Landrat Rempe.
Losgelöst von diesem Modell und der Finanzierung der Kindertagesstätten wird die Kreisumlage im Zusammenhang mit dem Haushalt 2026/2027 im kommenden Jahr beraten, wenn es auch um die wirtschaftliche Gesamtsituation des Landkreises geht. „Unser Ziel ist ein fairer Interessenausgleich zwischen Landkreis und Kommunen“, betont Landrat Rempe.
- Anzeige -
Hier gehts zu den EDEKA Wochenangeboten!
Nachrichten Niedersachsen
- 100.000 Menschen beim Kirchentag: Und was ist mit der Sicherheit?
30.04.2025 08:13
Massenpanik, Anschläge, Hitze: Mögliche Risiken stellen Behörden und Veranstalter in Hannover vor riesige Herausforderungen. - VW-Konzerngewinn bricht im ersten Quartal um 41 Prozent ein
30.04.2025 08:27
Der Wolfsburger Autobauer hat im ersten Quartal des Jahres knapp 2,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht. - Stadion-Kletterer soll 12.000 Euro für SEK-Einsatz zahlen
30.04.2025 07:53
Der Osnabrücker war 2024 beim Fußball-EM-Spiel von Deutschland unter das Dach des Dortmunder Westfalenstadions geklettert. - Walpurgisnacht: Hier fliegen die Hexen
30.04.2025 07:45
In der Nacht zum 1. Mai wird in vielen Orten die Walpurgisnacht gefeiert - mit Hexenumzügen, Feuer und alten Bräuchen. - Nach Schüssen auf Lorenz A.: Politiker offen für Änderung bei Bodycams
29.04.2025 20:12
Bei dem tödlichen Polizeieinsatz in Oldenburg waren die Kameras ausgeschaltet. Ein technischer Automatismus könnte das künftig verhindern.