Autohaus in Hanstedt
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Schutz von Boden und Gewässern

Gruppe Grüne/SPD der Samtgemeinde Hanstedt fordert Pilotprojekt für innovatives Regenwassermanagement mit Mikroplastik-Filtration
 
SG Hanstedt. 27.11.2025.  Die Gruppe Grüne/SPD im Samtgemeinderat Hanstedt setzt sich für einen besseren Schutz von Boden und Gewässern ein und hat daher einen Antrag eingebracht, die Verwaltung mit der Prüfung eines modernen Regenwassermanagements mit integrierter Mikroplastik-Filtration zu beauftragen. Ein erstes Pilotprojekt soll in einem Gewerbegebiet der Samtgemeinde umgesetzt werden.

„Gemäß einer Aussage unserer Verwaltung umfassen unsere Gewerbegebiete rund 5,6 Kilometer Straßenlänge. Studien zeigen, dass dort jährlich zwischen 1,0 und 1,2 Kilogramm Reifenabrieb pro Kilometer entstehen – ein erheblicher Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt“, erklärt die Gruppenvorsitzende Angela Sanchez. Der stellvertretender Gruppenvorsitzender Dr. Manfred Lohr ergänzt: „Reifen bestehen aus Natur- und Synthesekautschuk sowie zahlreichen Zusatzstoffen. Durch Regenfälle gelangt dieser Abrieb in das öffentliche Entwässerungsnetz. Herkömmliche Filteranlagen sind jedoch nicht in der Lage, Mikroplastik zuverlässig zurückzuhalten.“
 
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Bei Regenereignissen wird dieser Abrieb in das öffentliche Entwässerungsnetz gespült. Herkömmliche Filteranlagen sind jedoch nicht in der Lage, Mikroplastikpartikel vollständig zurückzuhalten. „Wenn wir wollen, dass Wasser unbelastet in den lokalen Wasserkreislauf zurückgeführt wird, müssen Reifenabrieb, Ölreste und andere Schadstoffe zuverlässig entfernt werden“, so Lohr.

Als mögliche Maßnahmen kommen etwa Sedimentationsanlagen infrage, die größere und – je nach Auslegung – auch kleinere Partikel zurückhalten können. Ebenso stehen vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassene Filtrationsanlagen zur Verfügung, die eine Einleitung des gereinigten Wassers in das Grundwasser gemäß geltenden gesetzlichen Standards ermöglichen.

In der Sitzung des Bauausschusses im November ist nun verabredet worden, dass Experten hinzugezogen werden, um die weiteren Schritte zu planen,
 
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„Mit dem Pilotprojekt möchten wir einen wichtigen Schritt gehen, um den Eintrag von Mikroplastik in unsere Umwelt deutlich zu reduzieren und unsere natürlichen Ressourcen langfristig zu schützen“, betont Sanchez. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, innovative Lösungen auf den Weg zu bringen. Wir wären da auch nicht die ersten, da die Meeresschutzstadt Kiel bereits flächendeckend Mikroplastik aus dem Regenwasser filtert, um so die Ostsee zu schonen.“

Hintergrund: Mikroplastik – eine wachsende Gefahr für Umwelt und Gesundheit
Mikroplastik bindet Umweltgifte wie Schwermetalle und Pestizide, verändert die Bodenstruktur und beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Böden. In Gewässern wird es von Fischen und anderen Wasserorganismen aufgenommen und gelangt über die Nahrungskette, Trinkwasser, Salz oder sogar Obst und Gemüse auch in den menschlichen Körper. Dort kann es Entzündungen auslösen und den Hormonhaushalt beeinflussen. Selbst in der Luft finden sich Mikro- und Nanoplastikpartikel – mit Belastungswerten, die teilweise denen von Feinstaub ähneln.