Hier beherrscht Heinz Wittke (rechts) jeden Handgriff. Das Wasserwerk war für mehr als zwei Jahrzehnte sein zweites Zuhause. "Wir werden ihn vermissen", betont Stephan Garbers vom Vorstand der Wasserversorgungsgenossenschaft Hanstedt eG.
Der Rentner geht in Rente
Hanstedt. 03.05.2024. Wenn Heinz Wittke beginnt von seiner Arbeit im Wasserwerk Hanstedt zu erzählen, hört er so schnell nicht wieder auf. Dann dreht sich bei ihm alles nur noch um Druckaufbau, um Leitungsverluste, Wasserstandsmessungen und viele andere Fachbegriffe aus der Wassertechnik. Kaum jemand fühlt sich seiner Arbeit so sehr verbunden wie der 81-Jährige, der eigentlich lange schon seine Rentenzeit genießen könnte.
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„Für uns Hanstedter ist Wasser eine Selbstverständlichkeit, das hygienisch, sauber und klar, an jedem Tag und zu jeder Uhrzeit aus unseren Wasserhähnen kommt“, betonte kürzlich Stephan Garbers vom Vorstand der Wasserversorgungsgenossenschaft Hanstedt, als er eine Laudatio zu Ehren von Heinz Wittke und seiner einzigartigen Leistung für die Wasserversorgung in Hanstedt hielt. Zu verdanken haben die Menschen diesen Service seit vielen Jahren nämlich insbesondere Heinz Wittke. Dabei wissen die meisten aber nicht, dass der inzwischen mit 81 Jahren in die Jahre gekommene Rentner diese wichtige Arbeit im Wasserwerk weitgehend ehrenamtlich und nur gegen Zahlung einer nicht wirklich angemessenen Aufwandsentschädigung ausgeführt hat. Bei Störfällen klingelte sein Telefon auch schon häufiger mal nachts oder auch am Wochenende, wenn er gerade auf dem Campingplatz war: „Ich stand praktisch 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche auf Abruf. Wenn das Wasser nicht läuft, dann ist das Geschrei nämlich groß“, schmunzelt Wittke, während er von seiner Arbeit im Wasserwerk spricht.
Auch die Modernisierung des Hanstedter Wasserwerkes vor einigen Jahren für stolze 1,5 Millionen Euro hat Heinz Wittke maßgeblich mitgestaltet und technisch angeleitet. Ob Zählerwechsel, das Spülen der Rohrleitungen, das Verlegen neuer Wasserleitungen oder die Behebung von Rohrbrüchen – Heinz Wittke hatte in all den Jahren auch bei größeren Problemen immer eine Lösung oder Idee parat, auch wenn er dabei bei Wind und Wetter knietief im Schlamm stand!
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Einen Menschen wie Heinz Wittke zu ersetzen, scheint kaum vorstellbar. Für den Rentner und seine Arbeit im Wasserwerk Hanstedt ist jetzt aber trotzdem endgültig Schluss. Er geht in Rente und hängt die Rohrzange an den Nagel. An dieser Stelle muss aber niemand bange werden: Die Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Frischwasser ist in Hanstedt auch weiterhin sichergestellt. Auch zukünftig werden rund 280.000 Kubikmeter Wasser über fünf Pumpen mit 4,3 bar ins Leitungsnetz gepumpt. Die moderne Filtertechnik steht weiter zum Wohle der Bevölkerung zur Verfügung und sieben große Tanks mit je 50 Kubikmeter Fassungsvermögen bevorraten ausreichend Frischwasser für alle. Nachschub liefert ein etwa 120 Meter lief liegender und gut gefüllter Brunnen, dessen Wasserstand und Werte regelmäßig geprüft werden. Eine moderne Steuerungsanlage überwacht die gesamte Technik und wenn alle Stränge reißen, schaltet sich ein Notstromaggregat ein.
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