Zum jährlichen Grillfest der Selbsthilfegruppe hatte Leiter Burkhard Neumann (2.v.re.) auch Dagmar Behrens von der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes in Buchholz (ganz links), Sandra Kretzschmar von der Bürgerstiftung Hanstedt (2.v.li.) und ganz rechts Pastorin Ulrike Meyer-Heieis eingeladen.
Die Probleme von der Seele reden
Wie eine Schulter zum Anlehnen: Sucht-Selbsthilfegruppe in Hanstedt
Hanstedt. 22.08.2023. Ohne Regeln. Ohne Verpflichtungen. Einfach nur zuhören und Hoffnung geben. Für Menschen mit Suchtproblemen kann genau das von zentraler Bedeutung sein. Schon ganz kleine Alltagsprobleme können ein erneuter Auslöser sein, und schon beginnt für Alkoholabhängige der Teufelskreis von vorn.
In der Samtgemeinde Hanstedt gibt es seit 2004 eine Selbsthilftgruppe, die genau in solchen Fällen Hilfe bietet und die jetzt zu einem fröhlichen Grillfest eingeladen hatte. "Menschen, die es wie ich geschafft haben, sich von der Alkoholsucht zu befreien, geben anderen Unterstützung und Hoffnung", erklärt Burkhard Neumann, der die Gruppe seit 2015 leitet und auch einige Fortbildungen absolviert hat. Für den 70-Jährigen hat die Gruppe einen enormen Stellenwert: "Neben meiner Familie gibt mir die Gruppe enormen Halt." Seine Alkoholsucht habe bereits mit 19 Jahren begonnen. Vier Therapien hat ...
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... Burkhard Neumann gemacht und sei jedes Mal rückfällig geworden. Erst 2012 dann die Erkenntnis: "Wenn ich nicht aufhöre, dann ist bald Schluss mit mir", erinnert er sich. Großen Rückhalt erfährt er seitdem in der Selbsthilfegruppe. Zurzeit treffen sich einmal wöchentlich etwa 16 Personen, die inzwischen auch zu Freunden geworden sind. Sie verabreden sich zum Reden und gegenseitigem Austausch, denn: Miteinander reden gehört zum Heilungsprozess!
Auch Erika Dittmer ist heute zum Grillfest gekommen. Sie ist seit elf Jahren dabei. Sie habe damals zu viel Wein getrunken und ihr Hausarzt hatte ihre schlechten Leberwerte beanstandet. "Dann ist auch noch mein Mann verstorben", erklärt sie. Dass sie ihre Trinkverhalten in den Griff bekommen hat, schreibt sie der Selbsthilfegruppe zu.
Bis 2022 hat sich die Gruppe regelmäßig am Montag in Brackel getroffen. Weil das Haus in der Brackeler Rehrstraße aber dann für die Unterbringung von geflüchteten Menschen benötigt wurde, musste ein neuer Standort gesucht werden. "Unser neuer Treffpunkt ist jetzt in Hanstedt in der Kulturbäckerei", freut sich Burkhard Neumann und bedankt sich in diesem Zusammenhang auch bei der St. Jakobi-Kirchengemeinde, die die anteilige Miete in der Kulturbäckerei übernimmt. Unter den Gästen des Grillfestes ist auch die 1. Vorsitzende des Bürgerstiftung Hanstedt. "Wir übernehmen einen Teil der Miete für die Kulturbäckerei und so freue ich mich, dass auch unsere Stiftung einen kleinen Teil beiträgt, dass diese wichtige Selbsthilfegruppe hier einen neuen Anlaufpunkt gefunden hat", so Sandra Kretzschmar.
Kontakt: Diakonische Selbsthilfegruppe, Burkhard Neumann, Tel. 0151 / 10696898. Treffpunkt Kulturbäckerei Hanstedt, Am Ehrenmal 3, montags von 19.30 bis 21 Uhr.
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