Mehr als 400 Gäste folgten den Ausführungen von Prof. Dr. Klaus Hackländer. Foto: Bernard Wegner
Thema Wolf: Die Politik muss handeln
Landkreis. 28.09.2023. Über 400 Gäste fanden sich jetzt zur Herbst-Veranstaltung der Jägerschaft Landkreis Harburg e.V. ein. Wieder einmal ging es um den Wolf und die damit verbundenen Herausforderungen. Referent für dieses hochkomplexe Thema war Professor Dr. Klaus Hackländer, Professor für Wildbiologie und Jagdwirtschaft sowie Leiter der deutschen Wildtierstiftung. Neben dem Vorstand der Jägerschaft Landkreis Harburg e.V., wie u.a. Horst Günter Jagau und Kreisjägermeister Norbert Leben, waren auch Landrat Rainer Rempe und Jan Bauer (MdL) unter den Gästen.
Eigentlich können die Naturschutzverbände stolz auf die Entwicklung der Wolfspopulation sein, da der sogenannte günstige Erhaltungszustand von 1.000 Tieren nicht nur erreicht ist, sondern bereits bei weitem überschritten wurde, erklärte Hackländer. Bereits seit 2007 wird der Wolf als keine gefährdete Tierart in der roten Liste für Europa geführt. In vielen Ländern wie Frankreich, Italien, dem ehemaligen Jugoslawien und Skandinavien war der Wolf nie ausgestorben. Anstelle aus den Erfahrungen dieser Länder zu profitieren, versuche die deutsche Regierung hier einen eigenen Weg durchzusetzen, so Hackländer.
Auch der Landkreis Harburg ist flächendeckend von Wölfen besiedelt. Erst in diesem Jahr wurde ein weiteres Rudel im Raum Buchholz bestätigt. Zwei weitere Rudel werden u.a. im Raum Klecken beobachtet. Die Festlegung des sogenannten ...
Eigentlich können die Naturschutzverbände stolz auf die Entwicklung der Wolfspopulation sein, da der sogenannte günstige Erhaltungszustand von 1.000 Tieren nicht nur erreicht ist, sondern bereits bei weitem überschritten wurde, erklärte Hackländer. Bereits seit 2007 wird der Wolf als keine gefährdete Tierart in der roten Liste für Europa geführt. In vielen Ländern wie Frankreich, Italien, dem ehemaligen Jugoslawien und Skandinavien war der Wolf nie ausgestorben. Anstelle aus den Erfahrungen dieser Länder zu profitieren, versuche die deutsche Regierung hier einen eigenen Weg durchzusetzen, so Hackländer.
Innerhalb Europas und auch in Deutschland werde der Wolf in seinem Schutzstatus unterschiedlich eingestuft. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen seien jedoch zum Teil über 25 Jahre alt und müssten nunmehr den aktuellen Gegebenheiten und Zahlen angepasst werden. Der Wolf sei in Deutschland und in Niedersachsen nun mehr Realität und werde es auch bleiben. Selbst bei einer Entnahmequote von über 10 % sei seine Art nicht gefährdet.
Auch der Landkreis Harburg ist flächendeckend von Wölfen besiedelt. Erst in diesem Jahr wurde ein weiteres Rudel im Raum Buchholz bestätigt. Zwei weitere Rudel werden u.a. im Raum Klecken beobachtet. Die Festlegung des sogenannten ...
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... günstigen Erhaltungszustandes des Wolfsbestandes sei nicht aufgrund biologischer Gegebenheiten begründet, sondern allein durch politische Entscheidung willkürlich festgelegt, so Prof. Dr. Hackländer. EU-Nachbarländer wie zum Beispiel Schweden managen ihren Wolfsbestand aktiv. Sie haben eine Grenzzahl von 300 Tieren festgelegt, darüber hinaus werden Wölfe aktiv bejagt. Für Schweden ist das gemeinsame Leben zusammen von Rentieren und Wölfen nicht kompatibel.Niedersachsen hingegen zählt mehr als 500 residente (sesshafte) Wölfe. Hinzu kommen Wölfe, die noch kein festes Revier gefunden haben.
Die aktuelle Bundesregierung prognostiziert aktuell die Kapazitätsgrenze erst im Jahr 2030.Großer Verliererhierbei sei der ländliche Raum. Hackländer erläuterte, dassinsbesondere Niedersachsen eine sehr artenreiche und abwechslungsreiche Kulturlandschaft habe, weil diese intensiv und nachhaltig landwirtschaftlich genutzt wird. Hierzu gehören auch die Heideflächen. Können diese aufgrund einer übermäßigen Wolfspopulation und den daraus resultierenden, massiven Übergriffen nicht mehr wie bisher bewirtschaftet werden, verliert Niedersachsen einen großen Teil seines großen Artenreichtums. Auch Zäune seien kein hundertprozentiger Schutz vor dem Wolf, stellte Hackländer fest. Die Tiere seien intelligent und können sich den unterschiedlichsten Gegebenheiten anpassen.
Auch Kreisjägermeister Norbert Leben wies noch einmal eindringlich auf den Artenschwund hin. Es sei befremdlich, dass eine Tierart wie der Wolf, die eine derart starke überlebensfähige Population aufweist, "gehypt" wird, gefährdete Arten hingegen, wie zum Beispiel das Rebhuhn, der Feldhamster oder der Birkhahn (Wappentier der Lüneburger Heide),keinerlei Aufmerksamkeit in den öffentlichen Diskussionen, unter den Tierschützen oder den Medien finden.
Fazit: Der Wolf ist gekommen um zu bleiben. Der sogenannte „günstige Erhaltungszustand“ sei erreicht, der Wolf sei nicht im Bestand gefährdet. Die Politik muss handeln, Herdenschutz finanzieren und gleichzeitig Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen bewirken. Eine Koexistenz zwischen Mensch und Wolf braucht ein Wolfsmanagement, einenHerdenschutz und eine regulierte Bejagung.
Die aktuelle Bundesregierung prognostiziert aktuell die Kapazitätsgrenze erst im Jahr 2030.Großer Verliererhierbei sei der ländliche Raum. Hackländer erläuterte, dassinsbesondere Niedersachsen eine sehr artenreiche und abwechslungsreiche Kulturlandschaft habe, weil diese intensiv und nachhaltig landwirtschaftlich genutzt wird. Hierzu gehören auch die Heideflächen. Können diese aufgrund einer übermäßigen Wolfspopulation und den daraus resultierenden, massiven Übergriffen nicht mehr wie bisher bewirtschaftet werden, verliert Niedersachsen einen großen Teil seines großen Artenreichtums. Auch Zäune seien kein hundertprozentiger Schutz vor dem Wolf, stellte Hackländer fest. Die Tiere seien intelligent und können sich den unterschiedlichsten Gegebenheiten anpassen.
Auch Kreisjägermeister Norbert Leben wies noch einmal eindringlich auf den Artenschwund hin. Es sei befremdlich, dass eine Tierart wie der Wolf, die eine derart starke überlebensfähige Population aufweist, "gehypt" wird, gefährdete Arten hingegen, wie zum Beispiel das Rebhuhn, der Feldhamster oder der Birkhahn (Wappentier der Lüneburger Heide),keinerlei Aufmerksamkeit in den öffentlichen Diskussionen, unter den Tierschützen oder den Medien finden.
Fazit: Der Wolf ist gekommen um zu bleiben. Der sogenannte „günstige Erhaltungszustand“ sei erreicht, der Wolf sei nicht im Bestand gefährdet. Die Politik muss handeln, Herdenschutz finanzieren und gleichzeitig Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen bewirken. Eine Koexistenz zwischen Mensch und Wolf braucht ein Wolfsmanagement, einenHerdenschutz und eine regulierte Bejagung.
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