Autohaus Hanstedt
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Eröffneten gemeinsam die neue Sonderausstellung v.l.n.r.: Heike Duisberg-Schleier (Leiterin der Kunststätte Bossard) Peter Nils Dorén, Christa Beyer (Stellv. Landrätin des Lkr. Harburg), Katharina Groth (Kuratorin Kunststätte Bossard). Fotos: Kunststätte Bossard/Ines Westphalen
 

Ockergelbe Häuser mit Geschichte

Hanstedt/Jesteburg. 06.07.2023. Fährt man aus Asendorf kommend nach Hanstedt hinein, sind sie trotz vieler Bäume und Büsche kaum zu übersehen: Die ockergelben Häuser auf der linken Seite. Hier hat vor vielen Jahren ein Künstler gewohnt: Peter Gustaf Dorén, geboren 1857 in Schweden und ausgebildeter Dekorationsmaler, war als Raumkünstler in Hamburg sehr erfolgreich. Zu seinen Kunden gehörten das Thalia Theater, das Hotel Vier Jahreszeiten aber auch viele wohlhabende private Eigentümer.
 
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Heidehof in Hanstedt, Aquarell von Peter Gustav Dorén
Viele Künstler entdeckten Ende des 19. Jahrhunderts die Heidelandschaft als Motiv. Die Heide und ihre beschauliche Idylle kamen in Mode. So zog es auch Peter Gustaf Dorén nach Hanstedt, wo er 1913 den „Heidehof“ erwarb. „Ihn interessierte neben seiner Arbeit auch die Landschaftsmalerei und die Gartengestaltung“, erklärte jetzt Peter Nils Dorén, der heute die gelben Häuser bewohnt. Sein Urgroßvater habe damals das Haus in dem auffälligen ockergelben Farbton bemalt, führte Peter Nils Dorén anlässlich der Eröffnung einer Sonderausstellung in der Kunststätte Bossard aus. Sein Urgroßvater und Johann Michael Bossard, der ebenfalls in der Nordheide in Jesteburg seinen Ruhepol fand und dort rund 40 Jahre künstlerisch tätig war, pflegten eine enge Verbindung miteinander. Gemeinsam saßen die beiden Künstler auch im Bauausschuss vom Hamburger „Rechtsschutzverein der Heideansiedler“.
 
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Maler Witte
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Heidehof in Hanstedt, Gartenplanung von Peter Gustav Dorén
„Heideansiedler“ – so ist auch die Sonderausstellung in der Kunststätte Bossard betitelt, die ausgewählte Werke von Bossard und Dorén zeigt und die das Leben und Wirken der „Heideansiedler“, die sich um 1910 in der Nordheide niederließen, beleuchtet. Die Ausstellung erlaubt einen Blick auf diese Zeit, die Wünsche und Vorlieben der Stadtflüchter. Exemplarisch für sie stehen Johann Michael Bossard und der Raumkünstler Peter Gustaf Dorén, die beide ihren Lebensmittelpunkt Hamburg im Laufe ihres Lebens und Schaffens in die Heidelandschaft rund um Jesteburg bzw. Hanstedt verlegten. Rund 80 Exponate wählte Kuratorin Katharina Groth für die Sonderausstellung aus. Ein großer Teil der Werke stammt aus dem Besitz der Familie Dorén und umfasst zahlreiche Zeichnungen und Aquaralle der Heidelandschaft, florale Motive, sowie als Besonderheit eine Tilrén Platte, die aus zwei künstlerisch gestalteten, aufeinander montierten Glasplatten besteht. Diese Platte ist eine Spezialität Doréns, auf die er sich das Patent sicherte, die sich als Fassadenschmuck jedoch nicht durchsetzen konnte. Eine digitale Präsentation mit historischen Bildern und Dokumenten ergänzt die Werkschau. 

Die Sonderausstellung im Neuen Atelier der Kunststätte Bossard läuft bis zum 7. Januar 2024 und ist täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.