CDU Ehrenamt
CDU Ehrenamt

Christiane Oertzen, CDU Salzhausen, und Necdet Savural, CDU Hanstedt, überreichten Frank Oesterhelweg einen Präsentkorb mit typischen Heidespezialitäten.

 

"Wo stünde unsere Gesellschaft ohne das Ehrenamt?"

Nachwuchssorgen und weniger Bürokratie - Abend für das Ehrenamt mit sehr viel lobenden aber auch kritischen Worten

Brackel. "Ihr seid unsere Helden! Ihr seid diejenigen, die das große Rad mit drehen!" Mit diesen Worten begrüßte Necdet Savural am gestrigen Mittwochabend rund 65 Gäste in der Festhalle Brackel. Sie waren auf Einladung der drei CDU Ortsvereine Egestorf, Hanstedt und Salzhausen gekommen. "Zusammen hatten wir die Idee", so Savural in seiner Begrüßungsansprache weiter, "einen Abend zu organisieren, um Ihnen als Alltagshelden ein kleines Dankeschön zu sagen und mit Ihnen das Gespräch zu suchen, um mehr über Ihren Alltag zu erfahren und etwas daraus zu lernen." Ferner begrüßte Savural den CDU Landtagsabgeordneten André Bock, Landrat Rainer Rempe sowie den Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtags Frank Oesterhelweg.
 
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Das Ehrenamt sei keine Arbeit, die nicht bezahlt wird, sondern eine Arbeit die unbezahlbar ist, hob Savural weiter hervor und dankte den Gästen im Namen der drei Ortsvereine für ihren großen Einsatz.

Ehrengast Frank Oesterhelweg begann seinen Vortrag mit einer Frage, die treffender nicht sein könnte: "Wo stünde unsere Gesellschaft ohne das Ehrenamt?" Mit einer Aufzählung unterstrich er die Bedeutung seiner Frage: "Was wäre eine Bürgermeister ohne die Feuerwehr? Was wären wir in den derzeitigen Krisen ohne das THW oder die DRK Ortsvereine? Wer soll die Blutspenden organisieren? Wer kümmert sich bei Veranstaltungen der Schützenvereine um das Davor und das Danach und wer um das Brauchtum?" Die Ehrenamtsarbeit könne man gar nicht genug schätzen, ohne sie wäre unsere Heimat deutlich ärmer, hob Oesterhelweg hervor. Auch für die vielen Kommunalpolitiker brach er eine Lanze, auch ihre ehrenamtliche Arbeit sei nicht selbstverständlich. Oesterhelweg schloss in seine Ausführungen aber auch Firmen mit ein, die Anzeigen in Festschriften schalten oder Preise für eine Tombola spenden - auch das sei Ehrenamt.

Im Bereich Endbürokratisierung sei die Politik gefragt, führte Oesterhelweg aus und bezog sich dabei auf Auflagen beim Datenschutz oder bei Versicherungsfragen. Es könne nicht sein, dass Vereinsvorsitzende ständig mit einem Fuß im Gefängnis stehen, schließlich sei ihre Arbeit freiwillig: "Da sind wir dran", bestätigte er vor den Gästen.
 
 
"Nachdem nun das Land seinen Dank an Sie überbracht hat, möchte auch ich mich anschließen", sagte Landrat Rainer Rempe. Ehrenamt sei der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammen hält. Er habe höchsten Respekt und betonte, dass der Landkreis ohne den Einsatz von ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen häufig schon am Ende seines Lateins gewesen wäre. Er nutzte seine Rede aber auch und verwies auf die Agentur für Ehrenamt, die der Landkreis 2010 eingerichtet habe: "Dort hilft man bei Fragen, mit Unterstützungsleistungen oder beispielsweise auch bei der Suche nach Referenten. Im Namen aller Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Harburg möchte ich mich bei Ihnen bedanken", damit beendete Rempe seine Ansprache.

Nach den offiziellen Reden ergriff Necdet Savural das Mikrofon und ging durch die Stuhlreihen, um Meinungen der Protagonisten einzuholen. Vermehrt wurde dabei der Ärger über die vielen bürokratischen Auflagen und Anforderungen angesprochen, die die Arbeit von Ehrenamtlichen zunehmend belasten würde. Aber auch erhebliche Sorgen, Nachwuchs für Aufgaben und Posten zu finden, beschäftigen viele Vereine und Institutionen. Den Worten des Vizepräsidenten Oesterhelwege müssen nun Taten folgen, hieß es.

Bevor er in den geselligen Teil mit Bratwurst und Getränken überleitete, regte Necdet Savural an, solche Veranstaltungen in Zukunft häufiger zu machen: "Das ist nur eine kleine Geste, ein kleines Dankeschön für eure Leistungen, aber das habt ihr verdient."

 
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