Autohaus Hanstedt
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Mit ihrer Ausstellung, die noch bis Ende November in der KulturBäckerei in Hanstedt zu sehen ist, möchte Carola Sauerwein auch Denkanstöße liefern. Besucher der Ausstellung sind daher auch aufgefordert, jeweils einen Titel oder einen Kommentar zu den Bildern abzugeben.
 

Kreative Leidenschaft als Therapie

Hanstedterin erstellt 480 Collagen
 
Hanstedt. 05.11.2024. Für viele Menschen wäre eine schwere chronische Erkrankung Grund genug, sich zurückzuziehen und ruhigere Tage zu genießen. Nicht so für die 64-jährige Carola Sauerwein aus Hanstedt. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen und körperlicher Einschränkungen hat die Frührentnerin einen Weg gefunden, ihrem Leben eine neue, kreative Richtung zu geben. In den vergangenen Monaten schuf sie beeindruckende 480 Collagen unter dem Titel „Hände – entdecke die Möglichkeiten“.
 
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„Im August und September ging es mir wirklich nicht gut“, erklärt Carola Sauerwein, die seit Jahren an COPD und einer Herzerkrankung leidet. Die Atembeschwerden und das Schwächegefühl erschweren ihr den Alltag erheblich. Aber sich zurückziehen? Das kam für sie nicht infrage. „Ich wollte unbedingt aktiv bleiben und mich irgendwie ablenken“, sagt die Hanstedterin.

Die Inspiration für ihre kreative Arbeit fand Schuster in alltäglichen Zeitschriften und Zeitungen. Aus unzähligen Seiten schnitt sie Bilder aus, die Hände in verschiedenen Situationen, Haltungen und Kontexten zeigen. Mit einem geschickten Auge und viel Geduld setzte sie die ausgeschnittenen Bilder in immer neuen Kompositionen zusammen. „Es war wie ein Brainstorming für mich“, erklärt sie. Die Idee, sich auf Hände zu konzentrieren, kam ihr spontan und begeisterte sie sofort.
 
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Carola Sauerwein
Die Arbeit an den Collagen sei für sie wie ein „kreativer Rausch“ gewesen, beschreibt Carola Sauerwein das Gefühl. Während sie schnitt und klebte, vergaß sie ihre körperlichen Beschwerden und fand eine Art Ruhe und Zufriedenheit in der Konzentration auf die Details. „Manchmal habe ich Stunden an einer Collage gearbeitet und alles um mich herum vergessen“, erzählt sie. Für die 64-Jährige war dies eine Form der Therapie – eine Flucht aus der Realität und eine Möglichkeit, die Begrenzungen, die ihr die Krankheit auferlegt, für einige Zeit zu überwinden.
 
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Mit ihrem Projekt möchte sie auch anderen Menschen Mut machen. Sie zeigt, dass Kreativität und Leidenschaft selbst in schwierigen Zeiten Wege zur Selbstheilung und Ablenkung sein können. „Es geht darum, die Möglichkeiten zu entdecken“, sagt sie und deutet auf den Titel ihrer Serie.

In der Kunstgeschichte hätten Collagen eine lange Tradition, fügt Hermann Krekeler von der KulturBäckerei an. Carola Sauerwein, so Krekeler weiter, habe einen kreativen Blick dafür. Eine Auswahl mit 42 der insgesamt 480 Collagen ist noch bis Ende November in der KulturBäckerei in Hanstedt (Am Ehrenmal 3) zu sehen. Wer mag, erhält einen Zettel, auf dem Kommentare oder auch Titel zu den jeweiligen Exponaten beigesteuert werden können.