

Archivfoto aus Juli 2015: Die Bürgerinitiative X-durch-Y hat vor sieben Jahren zahlreiche spektakuläre Aktionen wie diese veranstaltet, um vehement gegen die Planungen zur Y-Trasse vorzugehen. Erfolgreich, so dachte man ...
Trassenplanung der Bahn: Vollkatastrophe für Brackel
Vollbesetzte Festhalle bei öffentlicher Ratssitzung
Brackel. Immer wieder mussten die Stuhlreihen ergänzt werden, die Festhalle platzte bei der öffentlichen Ratssitzung am gestrigen Montagabend aus allen Nähten. Rund 200 Personen waren gekommen, um sich die Ausführungen des Rates zum TOP 5 - Trassenverlauf der DB für den Bereich Brackel - anzuhören.
Brackel. Immer wieder mussten die Stuhlreihen ergänzt werden, die Festhalle platzte bei der öffentlichen Ratssitzung am gestrigen Montagabend aus allen Nähten. Rund 200 Personen waren gekommen, um sich die Ausführungen des Rates zum TOP 5 - Trassenverlauf der DB für den Bereich Brackel - anzuhören.
Bürgermeister Dirk Schierhorn hatte dazu Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus eingeladen, der einleitend einen Rückblick über das Dialogforum Schiene Nord lieferte. "Nach sieben Jahren und sieben Monaten stehe ich nun wieder hier. Am 25. Februar 2015 habe ich das erste Mal hier in der Festhalle vor ausverkauftem Haus über das Thema berichtet", so Muus. Das gemeinsam mit Kommunen, Bürgerinitiativen und der Deutschen Bahn ausgehandelte Ergebnis aus dem Dialogforum Schiene Nord sei 2015 ein breiter Konsens für die Region gewesen, so Muus weiter. Doch mit einer Sensivitätsanalyse, die 2020 in nicht öffentlichem Rahmen stattgefunden habe, und dem sogenannten Deutschlandtakt, vermutet Muus, das Alpha E nun Geschichte wird. Mit ihren aktuellen Planungen für die Strecke Hamburg - Hannover verlässt die DB Netz AG komplett die Grundlage des Alpha E, heißt es dazu auch in einer Presseerklärung des Projektrates Alpha E.
Olaf Muus: "Wie viele andere Planungen zuvor, wird auch Alpha E scheitern." Frühzeitige Informationen seien versprochen gewesen, "das wurde so aber nicht gelebt." Seit Monaten versuche man die Pläne zu bekommen. Erst im August wurden die Planungen vorgelegt. In Evendorf läuft die geplante Trasse haarscharf am Friedhof vorbei, Häuser wurden einfach überplant, berichtete Muus den Ratsmitgliedern sowie den Zuhörern. 70 Meter Trassenbreite und mehrere Überholbahnhöfe, damit langsamere Güterzüge den schnellen ICE-Zügen, die auf der Strecke mit bis zu 300 km/h unterwegs sein sollen, Platz machen können - das steht der Region bevor. "Derartige Planungen gehören in eine öffentliche Diskussion", monierte Olaf Muus. Er berichtete weiter von seiner Sorge, die Bahn werde ihre Planungen mit drei möglichen Trassen bereits Ende des Jahres dem Bundestag vorlegen. Die Trasse entlang der A7 sei dabei Favorit der Bahn!
Bürgermeister Dirk Schierhorn konnte seine aufgestaute Wut kaum verbergen: "Die Planungen verlaufen über unseren Sportplatz und von dem Güterverkehr sind wir Tag und Nacht betroffen." Es müsse nun massiv Druck aus der Region aufgebaut werden, im Vergleich zu anderen Regionen, wo bereits Aktionen stattgefunden haben, sei Brackel in der letzten Zeit viel zu ruhig gewesen, so der Bürgermeister weiter. "Wir müssen unsere Bürgerinitiative wieder auf die Beine stellen und das Thema auf die Straße bringen!"
Der Aufruf des Bürgermeisters zeigte offensichtlich Wirkung: Im Anschluss an die Ratssitzung schrieb sich eine große Zahl der Zuhörer mit ihren Kontaktdaten in eine Liste ein, um schnellstmöglich tätig zu werden!
Nächster Termin: DEMO am 11.09.2022 um 11 Uhr in Garlstorf (Zur Osterheide 90, Richtung Schießstand).
Zur Erläuterung:
Aufgabe des Projektbeirates Alpha-E ist insbesondere die Realisierung der Bedingungen der Region (unter anderem bestmöglicher Gesundheitsschutz / Lärmschutz der Betroffenen, gleichzeitige Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs).
Der Projektbeirat setzt sich aus acht Vertretern von betroffenen Kommunen und Landkreisen und acht Vertretern der Bürgerinitiativen zusammen und ist unabhängig von Bund, Land und Deutsche Bahn AG. Er sieht sich als Vertreter und Ansprechpartner für alle Betroffenen an den Ausbaustrecken und an den Bestandsstrecken mit zunehmenden Güterverkehren. (Quelle: Projektbeirat Alpha-E)
Die sogenannte Alpha-Variante E sieht einen Ausbau von Bestandsstrecken im Dreieck Bremen-Hamburg-Hannover vor. Die Teilnehmer des Dialogforum Schiene-Nord (DSN) haben im Jahr 2015 gemeinsam Alpha-E zu einer kapazitiv und wirtschaftlich tragfähigen Lösung entwickelt. Im Rahmen der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans wurde Alpha-E optimiert. Das optimierte Alpha-E wurde als Projekt des Vordringlichen Bedarfs in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen.
Aufgabe des Projektbeirates Alpha-E ist insbesondere die Realisierung der Bedingungen der Region (unter anderem bestmöglicher Gesundheitsschutz / Lärmschutz der Betroffenen, gleichzeitige Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs).
Der Projektbeirat setzt sich aus acht Vertretern von betroffenen Kommunen und Landkreisen und acht Vertretern der Bürgerinitiativen zusammen und ist unabhängig von Bund, Land und Deutsche Bahn AG. Er sieht sich als Vertreter und Ansprechpartner für alle Betroffenen an den Ausbaustrecken und an den Bestandsstrecken mit zunehmenden Güterverkehren. (Quelle: Projektbeirat Alpha-E)
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